Tramuntana Gebirge – Eine Reise vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt der bekannten Gebirgskette von Mallorca

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Blick in die Tiefe am Es Grau

Das Tramuntana Gebirge ist jener Teil von Mallorca, der die ganze Westküste einnimmt und aus einer wundervollen Gebirgslandschaft besteht. Traumhafte Aussichtspunkte, verschlafene Örtchen sowie zahlreiche Geheimtipps warten in dieser Ecke Mallorcas auf dich. In diesem Reisebericht nehme ich dich einmal vom südlichsten bis zum nördlichsten Punkt der Gebirgskette mit und zeige dir, dass dieser Teil der Insel einen ganzen Urlaub an Ausflügen und Erlebnissen füllen könnte.

Serra de Tramuntana Gebirge

Die Serre de Tramuntana wie die Gebirgskette in der Landessprache heißt ist etwa 90 km lang und umschließt die West- und Nordfront der Insel. Das Gebirge ist auch der Grund für recht schönes und ruhiges Wetter im Süden, da die Gebirgskette so einiges an nördlichen Wetter-Einflüssen abhält. Das merkt man beispielsweise auch, wenn man vom Süden in den Norden fährt, dass es dort deutlich windiger ist. Nicht um sonst sind die meisten Surfer im Norden Mallorcas zu finden.

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Ich selbst war schon dutzende Male im Tramuntana Gebirge, mal hier und mal dort, mal mit dem Mietwagen, mal mit einem geführten Ausflug. Vom Süden bis zum Norden kenne ich jedes Städtchen und habe diese Region lieben gelernt. Für mich ist es das klare Gegenstück zum Strandleben auf der Insel.

Südlichster Punkt des Tramuntana Gebirges – Far de Cala Figuera & Landzunge El Toro

Lass uns zunächst im Süden der Insel beginnen, und zwar am südlichsten Punkt des Gebirges. Es ist jene Landzunge, die als Far de Cala Figuera bekannt ist und durch einen gut sichtbaren Leuchtturm markiert ist. Das Gebiet war früher eine militärische Anlage und noch heute lockt es viele Wanderer und Lost-Place Abenteurer, da noch einige Bunker und Überreste aus der militärischen Nutzung vorhanden sind. Auch beim Blick auf die Karte sieht man einzelne Straßenzüge, Mauern, bzw. runde Formationen, die einst als Fundament für Flugabwehr dienten. Besonders bekannt ist hier ein Aussichtsposten, der genau an der Klippe steht und Blick auf die Landzunge El Toro bietet.

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Die Landspitze von El Toro

Das Wandergebiet erreichst du am besten über Santa Ponsa, bzw. El Toro. Genau hier gibt es in der Avinguda de la Mar einen Eingang und auch eine Hinweistafel mit der Aufschrift „Reserva marina de l’illa del Toro„. Steil geht es hier hinab über einen schmalen Pfad in die Cala del Toro, eine kleine Bucht, die zum Baden und zum Springen von den Felsen einlädt. Nicht ungefährlich wie ich meine, aber besonders beliebt.

Die Landzunge von El Toro ist ebenso unverkennlich. Wie ein langer und schmaler Spitz zieht sich der Fels gut einen halben Kilometer ins Meer und mündet in einigen kleinen und vorgelagerten Inseln, wie der Ses Barbines, der Illa del Toreto und der Ille del Toro.

Das Wandergebiet ist so groß, dass du gut einen Tag darin verbringen kannst und an jeder Ecke defacto etwas Neues entdeckst.

Städte im Süden vom Tramuntana Gebirge

Im südlichsten Abschnitt gibt es anschließend an das Wandergebiet einige bekannte Städte. Die einen reihen sich nach Osten auf und blicken in die Bucht von Palma, die anderen schließen nach Westen an und damit in Richtung der teuersten Ecke von Mallorca.

Besonders bekannt in der Bucht von Palma sind dabei Portal Nous, welches vorrangig für seinen imposanten Yachthafen bekannt ist, als auch die beiden Städte Magaluf und Palmanova, die besonders unter Engländern beliebt sind und wo auch das BCM, die größte Disco Mallorcas zu finden ist.

In westlicher Richtung schließen die Planstädte El Toro und Son Ferrer und ihr Hafen Port Adriano sowie Santa Ponsa an. Santa Ponsa beherbergt mitunter die teuersten Immobilien der Insel und ist bis auf die höchsten Berge bebaut. Mehrheitlich Deutsche Auswanderer mit genügend Kleingeld bevölkern diesen Bereich, darunter auch einige Prominente.

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Teure Häuser in Santa Ponsa

Malgrats Inseln

Vor Santa Ponsa liegen die Malgrats Inseln, die unter Naturschutz stehen und Heimat zahlreicher Vögel sind. Sie sind daher auch als die Vogelinseln von Mallorca bekannt. Am besten siehst du die Inseln von den beiden Aussichtspunkten Mirador de les Malgrats und Mirador del Cano Illes Malgrats und zwar vormittags, da so das Licht hinter dir steht und die Inseln von der Sonne angestrahlt werden.

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Die Malgrats Inseln mit historischer Kanone

Westlichste Ecke – Paguera, Andratx, Sant Elm, Insel Dragonera

Nun begeben wir uns in Richtung der westlichsten Ecke des Gebirges, und zwar in jenen Bereich, in dem das eigentliche Gebirge erst richtig anfängt und erste Hügelketten sichtbar sind.

Direkt nach Santa Ponsa schließt Paguera an. Es ist der Urlaubsort, in dem ich jedes Jahr im Sommer bin und das schon in familiärer Tradition seit 1979 und dritter Generation. Der Badeort ist meine zweite Heimat geworden und jedes Jahr aufs Neue Pflichttermin in meinem Urlaubskalender.

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Calo de Sa Romana mit Paguera im Hintergrund

Nach Paguera und dem Ortsteil Cala Fornells schließt der Nobelort Camp de Mar an, der für seine Luxushotels und Golf bekannt ist und danach gehen die Hügelketten in Port Andratx über. Die Hafenstadt hat sich vom einstigen Fischerdorf zum Mekka der Superreichen gemausert. Jedes Jahr werden hier neue Villen gebaut, das meiste mittlerweile schon im zweistelligen Millionenbereich. Port Andratx ist der letzte große Hafen für Yachten, bevor Sie an der Westfront von Mallorca vorbeiziehen.

Port Andratx ist dabei nicht mit Andratx zu verwechseln, welches ein wenig weiter im Landesinneren liegt und nach wie vor typisch mallorquinisch geblieben ist und einmal wöchentlich mit seinem Wochenmarkt Besucher anlockt.

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Steile Straße in Andratx

Von Andratx geht es über s’Arraco nach Sant Elm und damit zur westlichsten Stadt auf Mallorca. Das kleine Küstenstädtchen ist nach wie vor verschlafen, klein und vom großen Tourismus verschont. Es gibt eigentlich nur eine Hauptstraße, einen wunderschönen Strand und viele kleine Boote in der Bucht. Vor Sant Elm liegt die kleine Insel La Illa Pantaleu, doch die meisten Urlauber zieht es von hier nach Dragonera.

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Der Strand von Sant Elm

Die vorgelagerte Insel Sa Dragonera steht unter Naturschutz und ist Heimat zahlreicher Eidechsen. Kleine Fähren fahren von Sant Elm hinüber und es gibt auch Ausflugsboote, die Dragonera ansteuern.

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Die unter Naturschutz stehende Insel Sa Dragonera

Auch wenn es in der Vergangenheit Pläne zur Bebauung gegeben hat, hat das Naturschutzgebiet gewonnen und es gibt abgesehen vom Hafen, Leuchttürmen und einigen Wegen keine Bebauungen oder Bewohner. Dragonera lädt zum Wandern ein und beeindruckt mit atemberaubender Natur.

Ma-10 – Straße durch das Gebirge

Nach dem südlichsten und westlichsten Punkt des Gebirges gibt es im Inneren einige kleinere Orte wie Calvia, Es Capdella, Puigpunyent oder Galilea. In der Nähe von Galilea ist beispielsweise der Reserva Park, ein Tierpark, der in das Gebirge hineingebaut ist und mit seinen steilen Pfaden den Felsen trotzt. Doch Ausgangspunkt für viele, die das Tramuntana Gebirge bereisen ist Andratx, da hier die Bundesstraße Ma-10 beginnt.

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Die Ma-10 zählt zu den schönsten Straßen der Insel

Die Ma-10 ist die Straße, die sich entlang der Gebirgskette an der Küste durch das Gebirge schlängelt und bis in den Norden bei Pollensa durchzieht. Fährst du diese Straße entlang, durchquerst du das Gebirge von unten nach oben und siehst dabei die wichtigsten Abschnitte und Sehenswürdigkeiten.

Aussichtspunkt

Auf Höhe des Cami de Ses Fontanelles Wanderwegs gibt es einen ersten Hotspot, und zwar eine doppelte Schleife der Straße. Genau an dieser Schleife gibt es einen Aussichtspunkt, von dem du den gewaltigen Höhenunterschied des Gebirges zum ersten Mal erkennen kannst.

Zur linken und rechten schlängeln sich die Berge hoch. Es gibt Geröllschutzzäune und als Mensch kommt man sich ganz schön klein vor in dieser Kehre der Straße.

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Schroffe Felsen entlang der Ma-10 im Tramuntana Gebirge

Torre

Auf Mallorca und speziell entlang dieser Route gibt es immer wieder die bekannten Torres zu sehen. Dabei handelt es sich um einen Wachturm aus früheren Jahrhunderten, die dazu dienten, Angreifer vom Meer frühzeitig zu erkennen. Auch im Tramuntana Gebirge wirst du einige sehen, teilweise liegen diese auch neben der Straße und sind begehbar.

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Torre de Cap Andritxol zwischen Paguera und Camp de Mar

Im Süden gibt es beispielsweise den Torre de Cap Andritxol, zu dem ich schon gewandert bin. Entlang der Ma-10 liegt zum Beispiel der Torre de Sa Torre Nova besonders imposant auf einem Felsen und dann gibt es einen der bekanntesten Torres, und zwar den Torre des Verger, der direkt neben der Ma-10 liegt und zu besichtigen ist. Er liegt knapp unterhalb von Banyalbufar, doch dazu später mehr.

Mirador d’en Ricardo Roca – Aussichtpunkt und Restaurant Es Grau

Nach der Überquerung des Torrent des Quer Flusses folgt ein echtes Highlight im Tramuntana Gebirge, und zwar der Mirador d’en Ricardo Roca.

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Restaurant Es Grau im Hintergrund

An diesem Punkt ist die Ma-10 besonders frei und die Aussicht atemberaubend. Kaum zu übersehen, gibt es an der linken Straßenseite Parkplätze, die vor dem bekannten Restaurant Es Grau gelegen sind. Das Restaurant liegt genau an der Klippe und thront nahezu am Abgrund. Von einer bestimmten Perspektive siehst du wie es unterhalb der Terrasse des Restaurants nahezu senkrecht bergab geht.

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Aussicht am Mirador d’en Ricardo Roca

Im Restaurant sitzt du auf der Terrasse mit Blick auf den Ozean und die Schiffe. Du bist dabei so hoch oben, dass die Schiffe ganz klein erscheinen, das Meer in den Horizont übergeht und das Auge kaum den Größenunterschied ausnehmen kann. Auch auf Fotos kommt die Höhe nur ansatzweise rüber. Es ist wirklich spektakulär hier oben. Ein Stopp für einen Kaffee oder ein Mittagessen lohnt ich hier alle Mal.

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Das Restaurant Es Grau

Doch das Restaurant Es Grau ist nicht Namensgeber dieses Aussichtspunkts, sondern dieser liegt einige Meter daneben, und zwar genau über dem Tunnel. Einige Treppen führen hier hinauf zur Anhöhe, wo du eines der berüchtigten Fotos von Mallorca machen kannst. Unglaubliche Höhe, das Restaurant am Abgrund und die Weiten des Ozeans hinter dir – Einzigartig.

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Das Restaurant Es Grau mit dem Ozean im Hintergrund

Der Aussichtspunkt ist auch Treffpunkt zahlreicher Motorradfahrer und auch der Slingshots. Dabei handelt es sich mehr oder weniger um dreirädrige Rennwagen, die straßentauglich sind und welche über die kurvenreiche Straße flitzen. Diese Touren kannst du beispielsweise in Paguera buchen.

Estellencs

Weiter geht es in Richtung Norden gestärkt von der Pause am Es Grau und der nächste Stopp ist die Ortschaft Estellencs. Sie ist klein und nur wenige hundert Meter lang, durchzogen von der engen Hauptstraße. Bei Gegenverkehr müssen hier die Autofahrer schon einander ausweichen, denn die Häuser stehen dicht am Straßenrand.

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Torre del Verger & Banyalbufar

Nach der Durchfahrt von Estellencs kommen zwei weitere Highlights im Tramuntana Gebirge dazu. Links der Straße siehst du den Torre del Verger, einen der bekanntesten Wachtürme, die schon mehrere hundert Jahre alt sind. 1579 wurde er errichtet und während andere Torres verschlossen oder unzugänglich sind, hat dieser einen bequemen Gehweg und kann auch innen begangen werden. Im Inneren führt eine Treppe hinauf zur Aussichtsplattform, von der du nach Süden und nach Norden eine traumhafte Klippen-Aussicht genießen kannst.

Nur zwei Kurven weiter wartet dann die Ortschaft Banyalbufar auf dich. Sie ist einzigartig auf Mallorca, denn hier offenbart sich eine besondere Form der Terrassenbauweise. Den Ort durchzieht die Straße und von mehreren Punkten kannst du die Ortschaft, die in den Hang hineingebaut ist gut sehen. Dabei wurden immer wieder Steinmauern aufgeschüttet und so stufenartig der Ort in den Hang integriert. Beeindruckend anzusehen.

Valldemossa

Nach Banyalbufar führt die Ma-10 weiter und stößt mit der Ma-1100 zusammen. Diese führt über Esporles nach Palma. Wir bleiben aber weiterhin auf der Ma-10, vorbei an Port des Canonge, Son Coll und auch dem spärlich bebauten Nova Valldemossa, Urbanitzacio George Sand und Son Ferandell bis wir schließlich Valldemossa erreichen.

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Blick über Valldemossa

Das Dorf zählt zu den bekanntesten von Mallorca und ist wunderschön auf einer Anhöhe errichtet. Den besten Aussichtspunkt hast du, wenn du auf die Ma-1110 biegst, denn dort kannst du ein wunderschönes Panorama von dem Ort aufnehmen. Parkplätze sind Mangelware und so empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Ort und ein Cafe in einer der Tavernen und Espressos der Ortschaft. Ebenso kannst du hier nach Port Valldemossa hinunterfahren, einem kleinen Fischerörtchen und einem Restaurant direkt am Wasser.

Sa Foradada & Deia

Und weiter geht die Fahrt gen Norden und gleich nach Valldemossa schließt ein weiteres bekanntes Fotomotiv an, und zwar der Sa Foradada. Die Landzunge schlängelt sich aus der schroffen Felsküste hervor und ragt in den Ozean hinein.

Bekannt ist Sa Foradada wegen seinem Loch im Felsen. Auch in Paguera gibt es so einen Felsen mit einem Loch in der Mitte. Sa Foradada zieht daher einige Besucher an, die diese spezielle Felsformation aus der Nähe ablichten wollen. Genau vor dem Felsen gibt es ein Restaurant, das zum Verschnaufen einlädt.

Nach dem Felsen führt die Ma-10 durch das Dorf Deia hindurch, welches als einer der schönsten von Mallorca gilt. Durch seine Bebauung in den Hügeln, gepaart mit viel grün ist Deia wunderschön.

Soller, Port de Soller, Soller Bahn, Fornalutx

Nun trifft die Ma-10 auf die Ma-11, die von Palma eine Direktverbindung nach Soller bietet. Wir sind nun im bekanntesten Abschnitt des Tramuntana Gebirges, nämlich Soller und Umgebung.

Soller ist vor allem wegen seiner Soller Bahn bekannt geworden. Der mittlerweile über hundert Jahre alte Zug fährt von Palma bis nach Soller und bietet dabei eine traumhafte Aussicht und Fahrt im Gebirge. Mit dabei ist auch ein Fotostopp, bei dem du ein Panorama über Soller machen kannst. Die Sollerbahn fährt dann wiederum von Soller nach Port de Soller in Form einer Straßenbahn weiter, die direkt am Hafen mündet.

Soller selbst zieht viele Besucher an, viele wegen dem bekannten Fotomotiv, wo sich die Soller Bahn durch die engen Gassen vor der Kirche schlängelt.

Nicht nur die Altstadt ist sehenswert, sondern auch das Umland, wie zum Beispiel die Ecovinyassa Orangenfarm oder auch die Jardins d’Alfabia oder der botanische Garten von Soller.

Port de Soller ist zudem die einzige große Stadt am Meer im Tramuntana Gebirge, die zugleich auch einen Hafen bietet. Sie ist damit der sichere Hafen zwischen Port Andratx im Süden und Port Pollensa im Norden des Gebirges. In Port de Soller gibt es auch Ausflugsboote, die nach Sa Calobra fahren und auch die beliebte Inselrundfahrt kommt hier entlang.

Unmittelbar nach Soller schließt Fornalutx an, welches vielfach als schönstes Dorf von Mallorca betrachtet wird. Die Bebauung ist dicht und die Ortschaft ist klein und hat nur eine Hauptstraße, die recht frequentiert ist.

Embassament de Cuber, Gorg Blau und Puig Major

Im Tramuntana Gebirge führt der Weg nun weiter über gebirgige Landschaft und vorbei an zwei bekannten Seen, und zwar dem Embassament de Cuber und dem Gorg Blau, die sich zischen den Bergketten befinden.

Zur linken wird nun auch der Puig Major, Mallorcas höchster Berg sichtbar. Ganze 1445 m ist er hoch und mitunter kann hier auch Mal Schnee im Winter fallen.

Sa Calobra, Cala Tuent, Torrent de Pareis

Auch wenn die Ma-10 weiterfährt, machen wir an der Kreuzung zur Ma-2141 Abfahrt und wählen Mallorcas bekannteste Serpentinenstraße Richtung Sa Calobra und Cala Tuent. Während Cala Tuent ein kleines und beschauliches Dorf geblieben ist, drängen sich in Sa Calobra die Reisebusse und Touristen.

Sa Calobra bietet neben einigen Restaurants zwei Strände und eine Promenade, die durch den Berg führt und in das Tal des Torrent de Pareis übergeht. Auch die Ausflugsboote von Port de Soller legen hier an und bieten einen Badestopp an.

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Platja de Sa Calobra

Spektakulär ist jedoch die Fahrt über die 12,5 km lange Straße, die in Serpentinen und steil den Berg hinab führt. Vor allem wenn du in einem Reisebus sitzt, ist aufgrund der Höhe und der niedrigen Fahrleitschiene der Adrenalinkitzel besonders hoch.

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Die berühmte Straße Ma-2141 nach Sa Calobra

Vor der Abfahrt gibt es eine besonders bekannte Kurve, die Nus de sa Corbata, bzw. den Krawattenknoten wie er auch genannt wird.

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Der Krawattenknoten – Nus de Sa Calobra an der Ma-2141

Der Straßenbauer und Ingenieur Antonio Parietti war es, der maßgeblich an den Straßen nach Sa Calobra, Cap Formentor und anderen Straßenbauprojekten mitwirkte. Ihm zu Ehren gibt es auch ein Denkmal, und zwar am Es Colomer, an dem wir noch vorbeikommen.

Nördlicher Abschnitt – Pollensa, Port Pollensa,

Nach Sa Calobra führt die Straße im Tramuntana Gebirge weiter Richtung Norden. Bis Pollenca gibt es nahezu nur Natur, Felsen und die Landschaft Mallorcas zu genießen. Die Besiedelung ist dünn und die Natur zeigt hier, was sie kann.

Nach der Passage von Pollensa endet die Ma-10 und wir gelangen über die Ma-2200 nach Port de Pollensa, der Hafenstadt. Port de Pollensa ist die Hoffnung aller Seefahrer, die sich von Port de Soller nach Norden aufmachen und das Cap Formentor umschiffen, um im sicheren Hafen wieder anzulegen. Der Hafen ist daher von größter Wichtigkeit für die Seefahrt.

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Die berühmte Treppe in Pollensa zum Kalvarienberg

Port de Pollensa bietet neben dem Hafen einen Wochenmarkt, der Besucher aus der ganzen Insel anlockt. Auch der Strand ist sehr groß und lädt zum Baden und Sonnen ein. Die Stadt ist nach der Passage des Gebirges ein starker Kontrast und ist auch nicht mehr westlich bzw. nördlich der Insel gelegen, sondern in der Bahia de Pollensa, der Bucht unterhalb der Landzunge von Formentor.

Es Colomer

Nach Port de Pollensa führt die Ma-2210 weiter nach Norden. Drei große Hot Spots liegen noch vor uns, und zwar Es Colomer, Platja de Formentor und das Cap Formentor.

Nach Port Pollensa führt die Straße steil den Berg hinauf und bietet eine traumhafte Aussicht über das Tal. Kurze Zeit später sind wir auch schon am Mirador de Es Colomer angekommen. Der Mirador de Es Colomer ist ein besonders bekannter Aussichtspunkt, der Blick auf die kleine Felseninsel Es Colomer bietet. Die Aussicht ist wunderschön und das Foto, auf dem man den Es Colomer sehen kann, weltbekannt. Genau hier steht auch das Denkmal für Antonio Perietti, den Straßenbauer.

Platja de Formentor

Nun geht die Straße wieder ein wenig abwärts, denn wir fahren am Platja de Formentor vorbei. Der Strand zählt zu den schönsten von Mallorca und ist zudem auch recht teuer, wenn man etwas essen möchte oder eine Liege für einen Tag mieten. Auch gibt es einige Ausflugsboote, die hierher unterwegs sind. Das Wasser ist traumhaft schön und die Aussicht in die Bucht sensationell.

Cap de Formentor

Nun haben wir es fast geschafft und die letzte Etappe liegt vor uns, und zwar die Straße nach Cap Formentor. Außer Felsen ist hier oben nicht mehr viel und doch herrscht reger Betrieb, denn viele wollen das Cap sehen.

Am Cap de Formentor selbst bietet sich dir eine traumhafte Sicht auf Mallorca und die Westküste, nicht aber nach Norden, denn da steht der Leuchtturm und einige Bäume. Es gibt ein Kaffeehaus und die Möglichkeit dutzende Fotos zu machen.

Übrigens hat es nicht immer die gemütliche und asphaltierte Straße gegeben. Früher musste man über das Gebirge noch anders unterwegs sein. Noch heute gibt es den Fernwanderweg GR-221, der den Gebirgszug durchzieht und von gut konditionierten Wanderern in Angriff genommen wird. Auf dem Weg gibt es auch immer wieder Schutzhütten, sogenannte Refugis, in denen die Wanderer übernachten können.

Fazit

Über das Tramuntana Gebirge gibt es Bücher, Dokumentationen, Filme und ich könnte gefühlt selbst ein Buch darüberschreiben. Das Gebirge allein könnte schon einen Urlaub füllen, da es so viel zu entdecken gibt. In diesem Artikel hast du nun einen Leitfaden in der Hand, was dich von Süden bis Norden alles erwartet und wenn du einmal wieder auf Mallorca bist und einen Ausflug planst, weißt du was du hier entdecken kannst.

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Panorama Aufnahme am Es Grau
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