Das Cap Formentor ist der nördlichste Punkt von Mallorca und eine Faszination für sich. Es ist das obere Ende des schroffen und felsigen Tramuntana Gebirges und trotzt mit seinem Leuchtturm den Gezeiten. Ich habe mich auf den Weg gemacht, das Cap Formentor besucht und zeige dir in diesem Artikel was du dabei erleben kannst.
Anfahrt
Ich wohne eigentlich immer in Paguera und fahre daher zunächst über die Ma-1 Richtung Hauptstadt Palma de Mallorca. Als Richtwert sind es von dort noch gut eine Stunde, zumindest nach Google Maps,
Von Palma nehme ich die Ma-13 hoch über Binissalem und Inca, vorbei an Sa Pobla hoch bis Alcudia. Von dort nehme ich die Küstenstraße Ma-2220 und fahre an der Badia de Pollensa entlang. Ich habe bewusst diese Route gewählt, da die Straße direkt am Wasser vorbeiführt und hier immer jede Menge Surfer zu sehen sind, da die Bucht als sehr windig gilt.
Schließlich gelange ich nach Port de Pollensa, der letzten Stadt vor der Landzunge, die zum Cap über die Gebirgsstraße hinaufführt.
Die Gebirgsstraße Ma-2210
Direkt nach Port de Pollensa und Formentor am letzten Kreisverkehr im Ort beginnt die Steigung der Straße. Sie führt über Serpentinen den Berg hoch und ist spektakulär. Hier gibt es keine Leitplanke, sondern lediglich einen Betonwulst, etwa einen halben Meter hoch. Je nachdem auf welcher Seite der Straße ich fahre ist der Blick in den Abgrund teils schwindelerregend hoch. Blicke ich zurück, sehe ich die Bucht von Pollensa, den Hafen und die Küstenstadt – traumhaft in der Morgensonne.
Die Straße gibt es übrigens seit den 1930er Jahren, in denen Antonio Parietti maßgeblich die Straßenbaukunst Mallorcas prägte. Der Ingenieur schuf auch die berühmt Abfahrt nach Sa Calobra und ihm zu Ehren gibt es auch ein Denkmal am Mirador de Es Colomer, an dem ich gleich vorbeikomme.
Vorbei am Es Colomer und der Platja de Formentor
Es Colomer ist eine kleine Felsinsel, die wenige Meter vor der Küste Mallorcas liegt und vom Mirador de Es Colomer, dem Aussichtspunkt, aus bestem Winkel zu sehen ist. Genau hier ist auch das Denkmal zu finden, das Antonio Parietti gewidmet ist. Den Aussichtspunkt besichtige ich an einem anderen Tag und setze meine abenteuerliche Fahrt über die Serpentinenstraße fort.
Nun erreiche ich den Strand von Formentor. Ich hier habe ich schon einen Tag am Strand verbracht, der von Pinienbäumen gesäumt ist und traumhaftes Wasser bietet. Auch wenn die Verlockung groß ist, will ich ja eigentlich zum Cap hinauf, darum setze ich meine Fahrt fort.
Die Straße führt immer höher hinauf, die Berge sind felsig und kein Baum steht mehr an dieser kargen Gegend. Immer wieder macht die Straße eine Kehre und ein weiterer wunderschöner Ausblick liegt mir zu Füßen.
Der GR-221
Immer wieder sehe ich auch einen alten, steinernen Weg in den Felsen, der noch zu Zeiten vor der Straße genutzt wurde. Später finde ich heraus, dass der GR 221, ein Wanderweg von Port Andratx bis Pollensa verläuft und etwa 150 km Wanderabenteuer bietet. Einige Abenteuerlustige wagen sicherlich auch die Route über diesen steinernen Abschnitt bis zum Cap zu verlängern.
Auch finde ich immer wieder Berichte über eine Verlängerung des Wanderwegs bis zum Cap Formentor. Ich bin gespannt. So eine lange Wanderstrecke schaffen wohl nur die geübtesten Wanderer mit langer Kondition und viel Übung. Doch die Strecke und die Natur wären die Anstrengung allemal wert, doch ich war schon mit Meiner Wanderung zum Torre de Andritxol am Limit meiner Kräfte.
Blick auf das Cap Formentor Mallorca
Nach der letzten Kehre bietet sich mir der erste Blick auf das Cap Formentor. Es ist jener Punkt, von dem auch die meisten Fotos gemacht werden, die im Internet zu finden sind. Die Straße geht noch einmal ein wenig hoch und ich sehe die letzten Serpentinen, den Leuchtturm, das Meer und den Abgrund zugleich.
Parkplätze am Cap Formentor Mallorca
An der letzten Kurve direkt vor dem Leuchtturm gibt es Parkmöglichkeiten direkt vor dem Aufgang. An diesem Tag sollte ich zu den glücklichen gehören, die genau hier parken können, was wohl auch an der frühen Uhrzeit liegt. Dennoch gibt es im Internet auch Bilder, auf denen die Gebirgsstraße an der rechten Seite zugeparkt ist und die eigentlich zweispurige Straße kurzerhand zu einer Einbahn wird. Die Parkplatzsuche bzw. die Abreise kann aufgrund des Gegenverkehrs daher ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.
Das Cap, der Leuchtturm, das Kaffeehaus
Ich steige aus und bin nun direkt wenige Treppen unter dem Leuchtturm. Er ist weiß und hat eine silberne Kuppel mit einem vergitterten Fenster. Der Far de Formentor steht auf einem quadratischen Gebäude, in dem sich ein Imbiss bzw. ein Kaffeehaus befindet. Davor gibt es eine Terrasse mit Sitzgelegenheiten, auf der sich zum einen ein Kaffee und zum anderen die Aussicht genießen lässt.
Vom Mirador del Far de Cap Formentor, einer Terrasse direkt am Parkplatz gibt es auch tolle Fotospots mit Blick in Richtung der Landzungen Punta d’en Tomas und Cova Negre.
Der Blick nach Norden ist ein wenig eingeschränkt, womit ich nicht gerechnet habe. Die schönste Aussicht ist Richtung Süden, also direkt auf die Insel. Dennoch erkenne ich Schiffe im Meer, die um das Cap herumfahren und zum Beispiel von Port de Soller nach Port de Pollensa fahren.
Auch verlaufen hier die bekannten Fährrouten zwischen Barcelona und Alcudia und auch zwischen Mahon und Valencia. Am Cap ist also immer etwas los.
Nach diesem tollen Aufenthalt steige ich wieder ins Auto ein und wage die abenteuerliche Abfahrt Richtung Port de Pollensa und heim nach Paguera ins Lido Park Hotel. Nun bei der Rückfahrt sehe ich auf der Serpentinenstraße die Hafenstadt Pollensa direkt vor mir. Das Meer schimmert, Schiffe liegen im Hafen und in meinem Blick erschließt sich die ganze Bucht, ehe ich mich wieder in der Ebene befinde.
Fazit zum Cap Formentor Mallorca
Der Besuch vom Cap de Formentor ist eine Jagd nach dem besten und schönsten Foto. Die Anzahl an traumhaften Fotosports ist hier nämlich schier unendlich und das Auge kommt kaum den vielen Eindrücken hinterher. Beeindruckend ist die Fahrt auf der Serpentinenstraße, der Blick in den Abgrund und auch die Aussicht direkt am Leuchtturm.
Ich empfehle dir aber früh zu kommen, denn dann gibt es noch genügend Parkplätze und beim Blick nach Südwesten steht die Sonne im Osten, was keine Blendung, sondern gutes Fotolicht gibt.
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