Cova de Coloms Höhlentour

mallorca-hoehle-tour
Beeindruckende Tropfsteine in der Höhle

Die Cova de Coloms Höhlentour ist eine der abenteuerreichsten Aktivitäten, die du auf Mallorca machen kannst. In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise in die Millionen Jahre alte Tropfsteinwelt der Insel, die du zu Fuß und zu Wasser erkunden kannst. Wie die Tour abläuft und was dich dabei erwartet, erfährst du hier.

Tickets für die Cova de Coloms Tour

Unter den beliebtesten Ausflügen auf Mallorca mit hoher Nachfrage zählt speziell diese Höhlentour. Ich empfehle dir daher dein Ticket online zu buchen, damit du dir in jedem Fall dein Wunschdatum und deinen Platz sichern kannst.

Die Cova de Coloms Tour im Überblick

Gleich zu Beginn möchte ich dir einen groben Überblick geben, was dich bei dieser Tour erwartet. Während viele andere Touren einen bestimmten Treffpunkt anbieten, zudem du irgendwie hinkommen musst, gibt es hier eine Hotel-Abholung mit dem Bus, was ich besonders praktisch und angenehm finde.

Los geht es dann in der kleinen Ortschaft S’Estany d’en Mas im Osten Mallorcas, da wo sich die meisten Höhlen befinden. Nach einer Einweisung und der Ausrüstung geht es dann los auf eine etwa 40-minütige Wanderung in Richtung Süden und der Küste entlang. Am Ende bist du in der Cala Falco angekommen, einer kleinen und unberührten Bucht, flankiert von hohen Felsen.

Von da an geht es im Wasser weiter, und zwar ca. 300 m lang zu den Höhlen. Ja, du schwimmst zur Höhle, ein wahres Abenteuer. Doch der richtige Kick kommt noch, denn dann bist du erst bei den Höhlen angekommen und musst diese noch erkunden. Das machst du mal zu Fuß und mal im Wasser. Warlich beeindruckend in der Höhle im Wasser zu schwimmen.

Danach geht es wieder retour zum Ausgangspunkt und mit dem Bus in dein Hotel zurück. Zu sehen bekommst du bei dieser Tour damit eine spektakuläre Höhle, die teils unter Wasser steht und über die Jahrhunderte Tropfsteine ausgebildet hat.

Anfahrt, Abholung & Treffpunkt

Die Tour beginnt morgens mit der Hotelabholung mit einem Kleinbus. Da ich aber mit meinem Mietwagen auf der Insel unterwegs bin, lasse ich den Bus aus und komme direkt zum Ausgangspunkt der Tour im Ort S’Estany d’en Mas.

Die Kleine Ortschaft liegt im Osten der Insel etwa auf halber Höhe der Insel auf der Karte. Die nächste bekannte und größere Stadt ist Manacor, die an der Ma-15 liegt, die wiederum bis in die Hauptstadt Palma führt.

S‘Estany d‘en Mas

Genau so komme ich auch, denn ich wohne in Paguera im Südwesten der Insel und fahre zunächst nach Palma und dann über Manacor und Porto Christo direkt in die Ortschaft. Rund um die kleine Küstenstadt gibt es in nördlicher Richtung Porto Christo, was eine gewisse Bekanntheit mit sich bringt und im Süden etwas weiter weg Portocolom, welches schon ein wenig größer ist.

S’Estany d’en Mas ist eigentlich nicht so bekannt, da der Ort recht klein ist. Dafür ist er aber wie ich feststelle um so schöner. Das Herz des Ortes bildet der Strand, welcher gut 100m breit ist und in einer Bucht liegt, welche von Felsen flankiert wird. In nördlicher Richtung sind die Felsen mit Häusern und Hotels bebaut, allen voran dem Blau Punta Reina Resort, das majestätisch an der Bucht-Ecke auf dem Felsen thront.

Der Ort ist wie ich meinen würde zum Teil eine Planstadt, denn in Richtung Landesinnere schließt der Ort auf der Karte wie ein Viereck ab, welches von der Hauptstraße Av. Geranis durchzogen wird. Besonders interessant ist hier vor allem die nordwestliche Ecke der Ortschaft, denn hierbei handelt es sich um einen der größten Lost Places der Insel. Genau hier entstand eine Villen-Siedlung, welche nie fertig gebaut wurde und seit jeher dem Verfall zum Opfer fällt. Von der Straße kann ich einen kleinen Blick erhaschen und auch im Internet findet man die eine oder andere Info dazu, was dem Ort Bekanntheit verliehen hat.  

Der Küste entlang schließt in nördlicher Richtung ein weiterer kleiner Strand, die Platja de Cala Mendia und einige Apartments an. Der Ort ist damit recht ruhig und erholsam.

Tour Start & Ausrüstung

Ich begebe mich zum Treffpunkt im Ort und sehe schon einige andere Teilnehmer, die auf die Tour warten. Es soll eine kleine Gruppe bleiben, damit alles überschaubar bleibt und obendrein ist in der Höhle ja nicht unendlich viel Platz für eine große Gruppe.

Dann geht es auch schon los mit ersten Infos, was uns erwarten wird und einigen Sicherheitshinweisen, die wichtig sind. Alles in allem wird das recht genau und anschaulich erklärt, sodass jeder genau im Bilde ist.

Nach den Erklärungen geht es jetzt ans Eingemachte, denn nun kommt die Ausrüstung. Es ist schließlich kein Spaziergang, sondern eine kleine Wanderung und anschließendes Schwimmen in einer Höhle. Darum muss die Ausrüstung stimmen. Mit dabei ist eine Lampe, ein Helm, Wasserschuhe, eine Schwimmweste und ein passender Neoprenanzug. Es dauert eine Weile, bis jeder alles hat und die Anzüge passend zur Körperform sitzen.

Das Wandern beginnt

Dann geht es auch schon los in Richtung Höhle. Von S’Estany d’en Mas machen wir uns auf in südlicher Richtung. Es geht zunächst über einen Waldweg umschlungen von Pinienbäumen in Richtung der Höhlen. Mittlerweile ist es schön warm geworden und ich freue mich schon sehr auf das Meerwasser und die angenehm kühlen Höhlen.

Etwa 40 Minuten sollte der Weg dauern, dann sehe ich auch schon eine Kehre, die in die Cala Falco hinab führt. Die Bucht ist recht klein und vielleicht 20m breit, steinig und kiesig. Genau hier liegt unser Startpunkt, um zur Höhle Cova de Coloms zu schwimmen.

Die Cova de Coloms

An dieser Stelle möchte ich dir noch einen Hinweis geben, denn in den Karten wird häufig die Cova de Coloms fälschlicherweise im Norden der Insel Mallorca angezeigt. Tatsächlich liegt sie aber genau hier entlang der Cala Falco im Osten der Insel. Auch gibt es auf den Karten der Nachbarinsel Menorca eine Cova de Coloms, welche ebenfalls häufig verwechselt wird.

Wir schwimmen zur Höhle

Nun geht es ab ins Wasser, denn es warten etwa 300m Schwimmen auf uns. Die Höhle liegt an der rechten Felsküste und dieses Stück schwimmen wir nun dort hin. Die Wellen sind an diesem Tag respektabel. Ich werde ein wenig durchgebeutelt, doch dann kommen wir an den Höhlen an.

Die Cova de Coloms

Nun erwartet mich die Cova de Coloms, die Höhle von Coloms, das Highlight der Tour. Nun geht es rauf und runter, durchs Wasser und durch schmale Passagen. In der Höhle sehe ich uralte Tropfsteine, die sich in zwei Arten eingliedern lassen.

Zum einen gibt es Stalaktiten. Diese bilden sich, wenn Wasser durch den Felsen in Rissen hinabrinnt und an einer Stelle austritt und einen Tropfen von oben nach unten bildet. Nachfolgende Tropfen bilden somit einen Zapfen, der von der Decke nach unten hängt. Das Gegenteil davon sind die Stalagmiten, welche vom Boden nach oben wachsen. In der Höhle sehe ich beides von unglaublich großen Ausmaßen. Mehr als menschhoch wachsen die Tropfsteine hier ungestört in der Höhle. Einfach beeindruckend.

stalagmiten-stalaktiten-mallorca
Stalagmiten und Stalaktiten sind gut zu erkennen

Dann geht es ab ins Wasser. Es gibt Bereiche in der Höhle, in denen ich stehen kann und jene in denen ich schwimmen kann, da das Wasser recht tief ist. Die Sicht ist besonders klar und durch die Lampe, die wir mithaben kann, ich teilweise bis zum Boden des Wassers hinabsehen. Ich staune und staune und eine Formation ist beeindruckender als die andere.

Fotos kann ich dir an dieser Stelle nicht bieten, denn ich habe alles im Auto gelassen, da ich kein wasserfestes Handy habe und mir dachte, es ist so einfach sicherer im Hinblick auf die Geräte.

Nach der Höhle geht es nun wieder zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Das war ein phänomenales Erlebnis. Die Tropfsteine, das Schwimmen in der Höhle, das Auf und ab war einfach großartig. Eine klare Empfehlung in jeder Hinsicht.

Porto Christo

Nach dem Besuch der Cova de Coloms empfehle ich dir den Tag in Porto Christo ausklingen zu lassen. Die Ortschaft ist nur etwa 2km in nördlicher Richtung von s’Estany d’en Mas entfernt und einen Besuch wert.

Porto Christo ist eine kleine Hafenstadt und vor allem für die Drachenhöhle und die Hams Höhlen bzw. das Dinosaurland bekannt, welche ich dir im Artikel noch vorstelle. Der Ort hat aber eine besondere Form, denn er liegt direkt an einer geschwungenen Meeresbucht, welche zu beiden Seiten bebaut ist.

Im geschützten Gewässer liegt dann der namensgebende Hafen mit einigen Booten und Yachten und genau hier gibt es eine Flaniermeile entlang des Wassers und dem Hafen mit einigen Geschäften und Restaurants direkt am Wasser. Die Bucht geht in den Torrent de Llebrona über und wird zum Landesinneren hin immer schmäler.

Der Rest des Ortes ist typisch mallorquinisch und bietet enge Straßenzüge, Fensterläden, die typische spanische Dachdeckung und vieles mehr. Auch gibt es am Placa del Carme die Kirche Santa Maria de Porto Christo.

Der historische Kern ist gut erhalten und auch größere Hotelburgen haben hier noch nicht Einzug gefunden, was den Ort nach wie vor klein und bescheiden erscheinen lässt. In Porto Christo gibt es zudem einen Leuchtturm, den Far d’es Morro de Sa Carabassa sowie eine kleine Badebucht, die Cala Murta, die zum Schnorcheln einlädt.

Andere Höhlen auf Mallorca

In Mallorca ist die Cova de Coloms aber nicht die einzige Höhle, die es gibt, denn Mallorca verfügt über mehrere beeindruckende Unterwelten, welche sich lohnen entdeckt zu werden. Die meisten befinden sich genau hier im Osten der Insel.

Drachenhöhlen

Allen voran gibt die Drachenhöhlen, die Coves del Drac, wie sie in der Landessprache heißen. Sie sind vor allem wegen ihrem Namen besonders bekannt und berühmt geworden.

Die Drachenhöhlen liegen bei Porto Christo im Osten der Insel und bieten einige Highlights darunter einen unterirdischen See, den Llac Martel, mit einer Bootsüberfahrt. Etwa 1700m warten hier darauf erkundet zu werden. Die Drachenhöhlen gefallen mir besonders gut, weil sie einige besonders große Tropfsteinformationen bieten.

Hams Höhlen

Weiters gibt es die Hams Höhlen, die unter einigen Urlaubern einen noch höheren Bekanntheitsgrad haben. Oft werden sie auch Schinkenhöhlen genannt. Tatsächlich steht Hams aber für Angelhaken, was einen Hinweis auf die originelle Form der Tropfsteine gibt.

Auch die Hams Höhlen liegen bei Porto Christo. Ursprünglich bin ich bei den Drachenhöhlen einmal falsch abgebogen und habe die Hams Höhlen zunächst zufällig besucht. Der Zufall war aber eine großartige Erfahrung, denn die Höhlen sind sehenswert.

Schon der Abstieg ist imposant, denn es geht in eine offene Höhle, welche Pflanzen bietet und recht groß ist. Danach warten mehrere Höhlenbereiche auf mich, darunter auch ein See auf dem ein Musiker auf einem Boot über das Wasser schippert und eine Darbietung bringt.

Entdeckt wurden die Hams Höhlen schon 1905 von Pedro Caldentey. Der beleuchtete Weg im Inneren ist etwa 850m lang.

An dieser Stelle möchte ich noch das Dinosaurland erwähnen, denn es gibt passende Kombitickets für die Hams Höhlen und das Dinosaurland. Hier gibt es Nachbauten von Dinosauriern in riesiger und beeindruckender Größe. Gerade für die Kleinen unter uns eine beeindruckende Erfahrung und Abwechslung nach den Höhlen.

Coves d‘ Arta

Auch die Höhlen von Arta möchte ich dir nicht vorenthalten. Sie sind etwa 400m lang und wurden schon im Jahr 1229 entdeckt. Damals suchten hier die Mauren Zuflucht vor dem Heer von Jaume I, König von Aragon.

Die Höhlen liegen im Nordosten der Insel bei Canyamel. Schon der Eingang ist beeindruckend und imposant, denn die Straße führt am Meer vorbei und vom Parkplatz führt eine riesige und lange Treppe hoch in ein großes Loch im Felsen. Auch die Aussicht in die Bucht ist von hier aus besonders schön anzusehen.

Fazit zur Cova de Coloms Höhlentour

Mein Ausflugstag war ein voller Erfolg. Die Höhlentour habe ich mir genau so vorgestellt und das freut mich. Anfangs war ich ein wenig nervös, ob die Höhlen etwas beklemmend wirken, aber ich fühlte mich zu jeder Zeit sicher und hatte zudem auch schon Erfahrungen durch meine bisherigen Höhlenbesuche auf Mallorca.

Einen ähnlich adrenalingeladenen Tag hatte ich auf Mallorca bislang nur bei der Quad Tour, die mich in der Nähe von Palma über bergige Straßen geführt hat und bei meinem Tag, als ich ein Boot auf Mallorca gemietet habe und ein wenig in höhere Wellen gekommen bin als mir lieb war. Ich erinnere mich noch gut an diese Tage. Mal sehen, was die nächsten Ausflüge in Mallorca so bringen.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*