Die Inselgruppe von Cabrera vor Mallorca wartet mit wunderschöner Landschaft auf. Unbewohnt und unter Naturschutz stehend ist Cabrera der ruhige Gegenpol zu Mallorca und lädt zu einer Boots- und Schnorcheltour ein, um die Insel zu erkunden. In diesem Ausflugsbericht nehme ich dich einmal auf die Tour mit und zeige dir, was dich auf Cabrera erwartet.
Tickets für Cabrera Mallorca
Die Boote nach Cabrera südlich von Mallorca sind klein und rasch voll. Sichere dir daher gleich online dein Ticket für die Tour, damit du dir lästige Wartezeiten vor Ort ersparst und sicherstellst, dass du einen Platz auf dem Boot bekommst.
Anfahrt nach Colonia de Sant Jordi
Mein Tag beginnt früh, denn ich muss vom Südwesten der Insel in den Südosten von Mallorca, genauer an den fast südlichsten Punkt von Mallorca, und zwar nach Colonia de Sant Jordi. Eine Stunde Fahrt erwartet mich dabei. Dabei fahre ich zunächst nach Palma (zur Orientierung von Palma sind es etwa 45 Minuten Autofahrt) und dann weiter über die Ma-19 über Can Pastilla, S’Arenal, vorbei an Llucmajor und Campos bis nach Colonie de Sant Jordi.
Kurz vor dem Ziel komme ich direkt an den Salinen von Es Trenc vorbei, in denen das berühmte Salz „Flor de Sal“ gefertigt wird. Auch hier war ich schon, denn die Produktion und die weißen Berge voll Salz zu sehen ist wirklich wunderschön. Ein Stück weiter bin ich auch schon angekommen.
Der kleine Küstenort liegt erhöht auf einem Landvorsprung und einer Klippe. Die besten Felsvorsprünge sind flankiert mit guten Hotels von Universal oder Iberostar und man bekommt einen tollen Blick auf die kleinen vorgelagerten Inseln, darunter Illot Gros, Isla Llarga, Illot des Cabots, Na Corberana, Na Guardis sowie Illot de s’Estopa und S’Illot Gros.
Im Schutz der Felsen ist ein Hafen und ein Strand angelegt. Insgesamt ist die Stadt ruhig und wenig touristisch. Es gibt viele Wohnhäuser und überwiegend Einheimische. Die Touristen, die hier herkommen sind meist für eine Bootstour hier oder suchen ein Quartier um den beliebten Strand von Es Trenc, der als die Karibik des Mittelmeers bekannt ist zu besuchen.
Mein Weg mit dem Mietwagen führt mich aber direkt zum Hafen, denn dort startet meine Tour nach Cabrera mit dem Ausflugsboot.
Überfahrt mit dem Boot nach Cabrera
Einige andere Gäste warten auch schon am Pier, ehe das Boarding beginnt. Die Sonne brennt jetzt schon vom Himmel und es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden. Jetzt heißt es erst mal eincremen, denn die Sonne sollte ich nicht unterschätzen.
Am Boot wird es schon richtig warm, doch endlich heißt es Leinen los und das Boot legt ab. Wir verlassen den Hafen von Colonia de Sant Jordi und beim Blick zurück sehe ich die wunderschöne Küstenlinie, die Häuser, die Boote, den Strand und die schroffen Felsen, die die Stadt vor der Brandung des Meers schützen.
Vorbei an der Insel Na Guardis, Isla Moltona und Na Pelada geht es in Richtung Süden. Glücklicherweise habe ich mich auf die linke Seite im Boot gesetzt, denn hier sehe ich nun den südlichsten Punkt von Mallorca, nämlich Cap de Ses Salines mit seinem markanten Leuchtturm.
Nach und nach wird Mallorca hinter dem Boot kleiner. Die Geschwindigkeit nimmt zu und das Boot peitscht durch die Wellen. Ab und an spüre ich die Meerwasserbriese direkt im Gesicht und mein Blick richtet sich nun nach vorne.
Die Inselgruppe von Cabrera vor Mallorca
Etwa 10 km sind es, die Colonia de Sant Jordi von der Inselgruppe von Cabrera trennen und so dauert die Überfahrt auch nicht all zu lange. Schon bald sind die Inseln sichtbar. Allen voran der Far de na Foradada, der Leuchtturm der nördlichsten Insel der Gruppe. Die Insel ist nicht zu verfehlen, denn Sie thront wie ein rechteckiger Schuhkarton im Meer und hat eine mehrere Meter hohe, fast senkrechte Felswand.
Auch hier ist die linke Seite im Boot nach wie vor die richtige Wahl, denn wir ziehen in Fahrtrichtung links an den kleinen Inseln vorbei. Manche sind kleiner, manche größer, manche flach, manche hoch. Der Ausblick ist wunderschön, denn die aufgehende Sonne scheint immer wieder durch die einzelnen Inseln hindurch.
Nachdem wir L’Esponja passiert haben, wird nun die zweitgrößte Insel der Gruppe, Illa des Conills sichtbar. Wir passieren diese und schon wird Cabrera immer scharfkantiger sichtbar.
Anlegen am Port Cabrera
Carbrera hat vielen Buchten und geschützte Meerengen. Nachdem wir die erste passiert haben, fahren wir direkt in die Bahia de Cabrera ein. Einige Segelboote haben hier schon festgemacht und das Meer wird schlagartig ruhiger, denn die Bucht ist nahezu windgeschützt.
Links und rechts schlängeln sich die Hügel hoch und ich sehe erste Punkte der Tour wie den Strand oder das Schloss.
Gleich nach der Einfahrt werden erste Anzeichen der Zivilisation sichtbar. Ein langer Betonblock ragt ins Meer, wir sind da, am Hafen von Cabrera. Hafen ist wohl eher zu hoch gegriffen, denn hier gibt es nahezu nichts. Lediglich ein Pier, ein Gebäude mit einer kleinen Kantine und ein Weg, mehr ist hier nicht. Es gibt keine Shopping-Möglichkeiten oder Ähnliches – Cabrera ist und bleibt Natur pur.
Cabrera wäre das Highlight eines jeden Hotelkomplex-Erbauers, denn die vielen Buchten und die Landschaft wären ideal dafür, doch das konnte bisher verhindert werden. Auch bei der vorgelagerten Insel Sa Dragonera vor Sant Elm oder auch den Malgrats Inseln ist nach wie vor Naturschutz angesagt und vergangene Immobilien-Projekte konnten gestoppt werden. Es sieht also gut aus für die Nachbarinseln von Mallorca.
Das Schloss und der Friedhof
Das Boot macht fest und ich setze den ersten Fuß auf die Insel. Ich höre die Grippen zirpen und mehrheitlich Stille. Die Aufenthaltszeit nutzte ich gleich und mache ich zum ersten Highlight auf.
Etwa 150m gehe ich den Hügel hoch um zum Castell de Cabrera, dem Schloss zu kommen. Hier sind noch Überreste des Schlosses erhalten, welches direkt an der Klippe errichtet wurde. Es stammt aus dem 14. Jahrhundert und diente einst als Befestigung zum Schutz gegen Seeräuber.
Oben angekommen sehe ich die spanische Flagge wehen und erhalte einen 360 Grad Blick rundum. Ich sehe die ganze Bucht, die Segelboote, den Hafen und das offene Meer. Wunderschön hier oben.
Ein Stück weiter gibt es noch den Cementiri de Cabrera zu bestaunen, der Seemannsfriedhof der Insel, der geschützt durch seine Mauer wie ein Rechteck von außen aussieht.
Der Strand & Badestopp
Mittlerweile ist es schön heiß geworden, vor allem beim Aufstieg und da ich den Strand von hier oben sehen kann, beschließe ich als nächstes genau dort hinzu gehen und in das schöne Meer zu hüpfen.
Etwa 500m sind es von hier, die ich an der Straße entlang gehe um zum Strand, dem Sa Plageta, zu kommen. Rein in die Badehose und ab ins Wasser. Das Meer ist kristallklar und es gibt kaum eine einzige Welle.
Ich treibe entspannt im Wasser und erkunde auch ein wenig die Unterwasserwelt mit meinem Schnorchel. Es ist herrlich hier, die Ruhe, die Landschaft, das Wasser, einfach wunderschön.
Wandern zu den Leuchttürmen und zum Museum
Auf der Insel gibt es aber noch mehr zu entdecken, denn es gibt auch ein Museum, das ein wenig hinter dem Strand liegt und in südlicher Richtung auch den Leuchtturm Far de Punta de n’Ensiola, der kunstvoll auf einer Anhöhe und einer Landzunge liegt.
Beides ist mir dann aber doch ein wenig zu weit und ich beschließe den Weg zum Hafen anzutreten, um mir noch einen Espresso in der Kantine zu gönnen, ehe das Boot wieder ablegt.
Immerhin warten noch zwei Schnorchel Stopps auf dem Weg und da möchte ich nochmals ins Wasser hüpfen.
Schnorchel Stopps auf der Rückfahrt
Dann ist es auch schon so weit und pünktlich legt das Boot wieder ab. Zu spät kommt hier niemand, denn jeder weiß, dass es hier sonst keine Schlafmöglichkeit gibt oder andere Mitfahrgelegenheiten.
Es geht raus aus der Bucht du noch einmal erhasche ich einen letzten Blick in die ruhige und stille Bucht der Insel. Doch dann geht es auch schon zur bekanntesten Höhle der Insel, nämlich der Sa Cova Blava im nördlichen Teil.
Hier gibt es eine spektakuläre Höhle mit tiefblauem Wasser, in die du hineinschnorcheln kannst. Taucherbrille aufgesetzt und rein ins Wasser. Es ist wunderschön und ich sehe auch einige Fische Unterwasser.
Auch gibt es noch einen zweiten Schnorchel Stopp an einem ähnlichen Platz, doch ich weiß leider nicht mehr dessen genaue Örtlichkeit oder Namen. Die Felsen sehen hier alle recht ähnlich aus. Jedenfalls sind beide Stopps es wert ins Wasser zu hüpfen und die Unterwasserwelt zu bestaunen.
Nach den beiden Stopps steige ich wieder an Bord und das Boot setzt zur Rückfahrt nach Colonia de Sant Jordi an. Noch einmal spüre ich den Fahrtwind, die Meeresbriese und die Wellen, die gegen das Boot peitschen. Wir sind schnell, sehr schnell und es macht richtig Spaß über die Wellen zu flitzen.
Cabrera wird am Horizont kleiner und beim Blick nach vorne wird Mallorca immer größer und ich kann auch schon erste Umrisse erkennen. Wir fahren in den Hafen ein und setzen am Pier fest. Was war das nur für ein wunderschöner Ausflug. Doch jetzt muss ich noch mit dem Auto Richtung Paguera und zum Abendessen. Ausruhen ist daher später angesagt.
Fazit zum Ausflug nach Cabrera Mallorca
Cabrera unterhalb von Mallorca ist in jedem Fall einen Besuch wert. Ähnlich wie auf Dragonera findest du dort Ruhe und Natur pur, einfach wunderschön. Trotz großer Hitze kannst du dich im Meer immer wieder abkühlen, was den Ausflug angenehm macht. Klare Empfehlung von mir!
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