Soller kennen viele, vor allem wegen seiner berühmten und nostalgischen Straßenbahn, doch Ecovinyassa ist ein wahrer Geheimtipp im Tal von Soller. Die Orangen- und Zitronenplantage liegt nur einen Katzensprung vom Zentrum entfernt und bietet eine traumhafte Landschaftskulisse, herzhafte Marmeladen, Kräuter, Snacks und vieles mehr. Ich habe die Obstplantage besucht und zeige dir, was du dabei erleben kannst.
Anfahrt
Ich habe die Plantage im September besucht. Es war ein bewölkter Tag und damit ideales Sightseeing Wetter, um in das Tal von Soller aufzubrechen und mir die Farm anzusehen.
Diesmal wohnte ich direkt im Herzen von Palma im bekannten Catalina Viertel in der Altstadt im Hostal Apuntadores mit Blick auf die Kathedrale. Irgendwie hatte ich es geschafft eine Unterkunft in der Innenstadt zu finden, obwohl ich mit dem Mietwagen unterwegs war, aber so hatte ich auf dem Weg zum Auto nach dem Frühstück schon mal ein wenig Bewegung gemacht.
Zunächst fuhr ich aus dem Stadtzentrum von Palma heraus und über die Ma-11 vorbei an Son Sardina und Palmanyola. An der rechten Seite sehe ich Son Amar, die Eventlocation mit den berühmten Dinnershows. Vor mir liegen bereits die Berge und auf meinem Weg tauche ich ein in die Landschaft des Tramuntana Gebirges. Die Straße führt mich vorbei an Bergen, Pinienbäumen und den Konzerten der dutzenden Zikaden, die in der Natur ihren Alltag genießen.
Dann sehe ich schon die Ortsschilder von Soller und fahre vorbei am botanischen Garten, den ich mir für einen Besuch notiere. Meine Route führt mich einmal rund um Soller um dem Einbahn-Chaos zu entgehen und über Fornalutx Schließlich an mein Ziel.
Die Ecovinyassa Plantage
Die Ecovinyassa liegt in der Carretera Fornalutx, Cami de Sa Vinyassa, Nr. 3. Von der Straße führt nur ein kleiner, leicht geschotterter Weg zur Farm. Wenn ich genauer hinschaue, entdecke ich eine kleine Hinweistafel mit dem Wort Ecovinyassa. Ich war also richtig.
Der Weg zur Farm ist eng und kaum breiter als ein Auto, doch zur linken und rechten sprießt die Natur. Ich sehe blühende Bäume und gepflegte Gärten. Am Ende der Straße sehe ich dann schon das Hauptgebäude der Orangen- und Zitronenplantage.
Das Hauptgebäude erinnert mich an eine typisch südländische Hacienda. Es hat eine steinerne, verputzte Fassade, braune Fenster und grüne, bzw. braune Fensterläden. Weiters gibt es einen viereckigen Turm und klassisch spanische Dachdeckung. Die Fassade ist zudem teilweise bewachsen und vor dem Gebäude sind einige viereckige Blumenbeete mit bunten Blumen platziert.
Doch nicht nur Pflanzen gibt es hier, denn blicke ich nach unten streifen ein paar Hühner und ein Hahn meinen Blick. Ein wenig später entdecke ich auch noch ein paar Baby-Hühner, die noch weiß, bzw. braun sind. Dann geht es weiter zum Eingang und rein in die Plantage.
Die Gärten der Ecovinyassa Farm
Die Huerto de sa Vinyassa bietet insgesamt etwa 18.000 m² Land und liegt wunderschön eingebettet im Tal unterhalb des Gebirges Sierra d’Alfabia.
Durch die Gärten führt ein Weg, sodass ich mich nicht verlaufe zwischen den dutzenden Bäumen. Neben dem Weg wächst Gras und in ausreichendem Abstand stehen die Bäume zueinander.
Ich sehe faustgroße Zitronen und Orangen, die jede Größe im heimischen Supermarkt übertreffen. Alles sprießt und die Kraft der Natur ist spürbar. Auch Avocados sehe ich. Sie sind dunkelgrün und prall.
Zwischendurch gibt es steinerne Sitzgelegenheiten, um unter den schattigen Bäumen Platz zu nehmen und die Ruhe zu genießen. Man könnte ein Buch auspacken und inmitten der Natur ein wenig lesen. Oder aber könnte man im Schatten rasten, denn nicht immer ist es so bewölkt wie an diesem Tag und damit nicht so heiß.
Immer wieder fällt mein Blick auch in Richtung der umringenden Berge. Gepaart mit den Wolken, die sich in den Bergwipfeln verhängen zeigt es sich eine alpine Stimmung und ein beeindruckendes Wolkenspiel.
Dann komme ich vorbei an einem gigantischen Kaktus, der orange-rote Feigen trägt. Die Kaktusfeige ist so wie ich vermute etwa 3m hoch. Ein toller Anblick.
Beim Blick in den Garten sehe ich auch immer wieder das Haupthaus zwischen den Bäumen hervorstechen. So ergeben sich schöne Bilder und eine landschaftliche Kulisse. Am Ende des Parks angekommen erwartet mich noch eine kleine Überraschung.
Snack Pause
Der Spaziergang durch die Ecovinyassa Farm hat mir Appetit gemacht und dieser sollte nun belohnt werden, denn unweit des Haupthauses gibt es nun einen kleinen mallorquinischen Snack und Kostenproben der hier angebauten Sorten.
Es heißt zu Tisch und schon kommt ein tief-orangenfarbener Orangensaft, ganz anders als verblasstes Orange aus dem Supermarkt. Auch Zitronensaft wird gereicht. Dazu gibt es einen Teller mit Oliven, Weißbrot, Paprika und Tomaten. Eine herzhafte und gesunde Jause.
Dann probiere ich einmal von den Säften und stelle fest, dass der Duft und Geschmack unglaublich gut ist. Es ist kein Vergleich zu den Supermarkt-Säften, die einen langen Weg vom Anbauland bis zur Heimat haben. Gestärkt geht es weiter in den Shop der Farm.
Der Hofladen
Im Shop der Farm werden dann die Produkte verkauft, für die die Bäume hier wachsen. Es gibt Marmeladen, Kräuter sowie Orangen und Zitronen. Die Gläser sind handlich und tragen die Aufschrift Limona für Zitrone oder Taronje für Orange.
Natürlich kaufe ich etwas ein, um mich daheim noch einmal an der Stimmung und dem Geschmack zu erfreuen.
Anschließend blicke ich noch einmal zurück auf die Farm, ehe ich den Heimweg Richtung Palma antrete. Auch möglich ist vor oder nach der Farm noch die Stadt Soller oder Fornalutx zu besuchen, welche nicht weit von hier sind.
Fazit zu Ecovinyassa
Der Besuch der Ecovinyassa Farm war ein voller Erfolg. Ich hatte eine Rundreise auf der Insel gemacht und noch ein wenig Zeit übrig, weshalb ich suchte, was es noch auf der Insel zu sehen gibt. Nur durch Zufall habe ich die Farm überhaupt entdeckt und obwohl es zunächst nicht ganz oben auf der Liste stand, war ich um so mehr erstaunt von der Farm, die meine Erwartungen übertroffen hat.
Meist sind es die Geheimtipps, die dann umso schöner in Erinnerung bleiben. Auch beim Besuch des Reserva Parks ist mir das passiert. Dieser stand auch nicht ganz oben auf der Liste und trotzdem war es ein Riesenerfolg und eine bleibende Erinnerung.
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