Mallorca bietet in den meisten größeren Städten wunderschöne Märkte und ein ganz besonderer davon ist der Santanyi Marktplatz. Der Künstler-Markt, wie er auch heißt liegt in einer Ecke Mallorcas, die unter Auswanderern und Menschen, die sich selbst verwirklichen wollen, besonders beliebt ist. Hier sprießen Handwerksbetriebe, Maler, Bildhauer und Schmuckbetrieb. Sogar zwei Mal pro Woche werden die Waren neben anderen regionalen Produkten am Markt angeboten, oft direkt vor den eigenen Geschäften. Ich habe den Markt in Santanyi besucht und nehme dich mit auf eine Reise durch die künstlerische Vielfalt.
Anfahrt zum Santanyi Marktplatz
Mein Tag startet früh, denn Märkte auf Mallorca öffnen meist schon in den frühen Morgenstunden und schließen etwa kurz nach Mittag. Der Markt in Santanyi hat von 08:00 Uhr bis 13:30 Uhr geöffnet.
Ich wohne in Paguera, was im äußeren Westen der Insel liegt. Zunächst fahr ich daher mit meinem Mietwagen über die Ma-1 Richtung Palma, nehme die Umfahrungsautobahn Ma-20 und biege schließlich auf die Ma-19 ab. Diese führt mich am Flughafen vorbei, passiert Llucmajor und Campos ehe ich direkt in Santanyi ankomme.
Wie die meisten anderen Autofahrer an diesem Tag fahre ich selbstsicher direkt in die Ortsmitte, immer dem Navi nach. An den Straßen schlendern bereits viele Touristen zu Fuß entlang und mir schwant, dass ich wohl auch weiter weg parken müsse.
Zumindest habe ich es versucht in der Nähe des Mercat Setmanal Santanyi, wie er in der Landessprache heißt einen Platz zu bekommen, doch am Markttag geht hier nichts mehr. Die Parkplätze sind voll, die Straßen Einbahnen und verstopft, zumindest in der Hochsaison.
Ich empfehle dir daher gleich etwas außerhalb zu parken, und zwar in der Randa de Cas Canonge. Das ist mehr oder weniger eine Umfahrungsstraße mit dutzenden Parkplätzen. Zu Fuß sind es dann noch etwa 300m zum Placeta de sa Porta Murada.
Placeta de sa Porta Murada
Dieser relative zentral gelegene Platz bildet den Eingang des Markts. Schon hier merke ich den Geist der Auswanderer und Individualisten, denn gleich hier gibt es Ein Coworking Space, mitten in der ländlichen Idylle Mallorcas. Damit hatte ich nicht gerechnet. Nebenan liegt passend dazu das Cafe re.sen von Ben & Tom, das liebevoll und kunstvoll gestaltet ist. Sowohl innen als auch außen merkt man, dass hier jemand seinen Lebenstraum auslebt. Die Kellner sind alle gebürtige Deutsche und arbeiten teils barfuß. Ich setze mich in den Gastgarten und genieße bei einem doppelten Espresso den Blick auf das hektische Treiben vor dem Haupttor, ehe ich in den Markt los starte.
Schon von weitem sehe ich das steinerne Tor, das vermutlich noch aus vergangenen Jahrhunderten stammt. Nebenan entdeckte ich ein, in die Wand eingefügtes Schriftbild mit der Aufschrift Obispo Verger 1722-1790. Später finde ich heraus, dass es dem hier geborenen Rafael Jose Verger, einem spanischen Ordensmann und zweitem Bischof von Linares gewidmet ist. Das Tor nebenan könnte demnach auch kein Stadttor, sondern ein Tor einer ehemaligen Kirche sein. Ganz sicher bin ich mir nicht.
Der Markt von Santanyi
Durch das Tor hindurch starte ich über die Carrer del Centre in das rege Treiben hinein. Zur linken und rechten gibt es mehrere Stände und Anbieter. Ich entdecke Kunst, Schmuck, Anhänger, Kleidung und vieles mehr.
Ich spaziere vorbei an der Pastisseria Can Gelat und dem Delikatessengeschäft Ca Na Carme, ehe ich den Shop von Flor de Sal entdecke.
Flor de Sal
Flor de Sal ist ein Salz, das aus den Salinen von Es Trenc stammt, welche nicht weit weg von hier sind. Das Mallorca Salz ist international sehr bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit. Ich schlendere in den Shop hinein und wie es so kommt, kaufe ich natürlich auch etwas, aber nicht nur das berühmte Salz, sondern auch ein Buch mit den schönsten Fotos Mallorcas, welches nun bei mir zu Hause im Regal steht.
In südlicher Richtung schließen viele Händler und Künstler an. Hier kaufe ich zum Beispiel auch zwei Sommer-Hemden an einem Straßenstand und entdecke viele selbstgemachte Kostbarkeiten.
Papallona Art i mes Santanyi
Etwas länger bleibe ich dann in der Carrer des Rafalet, Nr. 9 hängen. Hier ist das Geschäft Papallona Art i mes Santanyi, welches schon von außen meine Aufmerksamkeit eingefangen hat. Ich sehe Wandbilder, mit aufgebrachten Bildern von Wellen am Strand. Die Bilder sind auf einem festen Untergrund aufgebracht und in unterschiedlichen Formen verfügbar. So gibt es Surfbretter, Garderobenbretter und auch die Form von Mallorca, welche ich mir gekauft habe und nun bei mir zuhause hängt. Bis zuletzt hatte ich gehofft, dass das sensible Stück die Heimreise und den Transport übersteht, mit Erfolg.
Nebenan gönne ich mir noch einen Cafe in der Cafe Bar Can Chono und beobachte weiter die Marktgäste. Mittlerweile ist der Vormittag weit fortgeschritten und mir fehlt noch ein bedeutender Teil des Markts, nämlich die regionalen Händler.
Santanyi Marktplatz am Placa Major
Fündig werde ich am Palca Major, dem Hauptplatz der Stadt. Hier zeigt sich ein typisch spanisches Gebäude mit braunen Fensterläden, wehenden Fahnen und einer Uhr kurz unter der Dachtraufe. Der Platz ist mit weißen Fäden überspannt, typisch für Mallorca.
Während zur rechten ein Restaurant neben dem anderen ist, sind zur linken die Händler. Es gibt Obst, Gemüse und alles, was das Herz begehrt. Verteilt im Ort sehe ich Speck, Brot und Backwaren und vieles mehr. An einem kleinen Stand gönne ich mir einen Obstsaft, der hier frisch gepresst wird.
Sant Andreu de Santanyi
Am Ende des Placa Major stehe ich nun vor der Sant Andreu de Santanyi, der Kirche im Ort. Der steinerne Bau liegt entlang des Placa de la Constitucio und wirkt imposant. Vorne sind zwei Palmen, es gibt einen Kirchturm und ich gehe einmal um die Kirche herum.
Restaurant Sa Botiga Santanyi
Mittlerweile ist es kurz nach Mittag und das Leben am Santanyi Marktplatz neigt sich dem Ende zu. Zeit für eine Einkehr in ein Restaurant. Ich spaziere die Carrer del Roser entlang und an der Nr. 2 entdecke ich das Restaurant Sa Botige Santanyi, welches mich schon von außen anspricht, da es bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet ist.
Im Inneren entdecke ich einen Gastgarten, der seines gleichen sucht. Deko und Verzierungen ohne Ende, wahrlich ein imposantes Plätzchen.
Ich habe großen Hunger bekommen und kann die Köstlichkeiten kaum erwarten. Neben einer mallorquinischen Vorspeise und einem herzhaften Burger genieße ich die Atmosphäre.
Mittlerweile ist es Nachmittag geworden und der Markt scheint zu Ende. Als ich aus dem Gastgarten hinausgehe, erkenne ich die Stadt fast nicht wieder, denn der Trubel ist vorbei und die Stände teilweise schon gänzlich abgebaut. Feierabend für die Händler.
Auch für mich geht es in der brütenden Hitze zurück zum Auto und Richtung Hotel. Der Tag gibt noch etwas her und der Sprung ins kühle Wasser treibt mich an.
Fazit zum Santanyi Marktplatz
Der Markt in Santanyi ist einzigartig unter den vielen Märkten in Mallorca. Während anderorts oft viele Händler von Markt zu Markt ziehen, ist das Angebot an diesem Markt viel gemischter. Neben den klassischen Angeboten gibt es Kunst, Selbstgemachtes und Dinge, die man sonst nicht so schnell findet. Nicht umsonst ist der Markt bekannt und beliebt zugleich.
Ich komme mit Sicherheit wieder, denn die Atmosphäre und die angebotenen Produkte und die Kulinarik sind umwerfend.
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